von Oswald Prucker

Am Ende war entweder der Druck von allen Seiten zu groß oder die Zustände selbst für das weit entfernte Stuttgarter Verkehrsministerium einfach zu peinlich oder beides. Egal. In Sachen Ost-West-Verbindung der Breisgau-S-Bahn wurde bei der Sitzung des Zweckverbands jedenfalls erstaunliches verkündet.

Schon ab Mai sollen auf der Strecke Gottenheim – Endingen angemietete Dieselloks fahren. Das bringt Entlastung, die Endinger Fahrgäste müssen dann aber in Gottenheim umsteigen. Das ist für eine Übergangszeit akzeptabel, darf aber nicht Dauerzustand werden. Vor allem aber muss dieser Zug auch zuverlässig auf die Fahrgäste warten und darf ihnen nicht – wie so oft in der Vergangenheit – vor der Nase wegfahren.

Zum neuen Schuljahr sollen wieder die für die Strecke vorgesehenen reparaturanfälligen Alstom-Züge einsatzbereit sein. Man darf gespannt sein, wie lange die dann halten und ob dann immer ausreichend Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Ich darf in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass zu den Stoßzeiten zweiteilige Gespanne zwischen Gottenheim und Breisach unterwegs sein sollten. Das wird auch dringend so gebraucht.

Ab 2026 (ja, aber immerhin) sollen weitere neue Züge dazukommen und ab 2032 soll eine komplett neue Flotte her, die dann auch mehr Türen haben soll und ggf. auch auf einer Strecke bis Colmar eingesetzt werden kann. Es ist gut, diese Perspektive zu haben, aber das ist dann doch noch weit weg.

Wie dem auch sei: Wollen wir mal vorsichtig optimistisch sein und jetzt auf die kurzfristigen Maßnahmen hoffen. Der derzeitige Murks ist den Bürgerinnen und Bürgern schon lange nicht mehr zu erklären.